Klapp! Klapp?

Sonnenschein vom Turmhuegel
Sonnenschein vom Turmhuegel

 

Ein Mann mit dem Namen Sodann
schaffte sich einen Kater an.
Der war ein kleiner Langhaar Fratz.
Eben eine süsse, freche Katz'.

Das Fellchen getigert und mit weiss.
So rein wie gefrorenes Eis.
Die Augen grün mit blauen Tupfen.
Ein Näschen rosa und mit Stupfen.

Aus der kleinen Langhaarkatz'
wurde schnell ein grosser Schatz.
Der sollte in den Garten hinaus
mit Wirkungskreis rund ums Haus.

Dem Kater, einmal rausgelassen,
schien es draussen nicht zu passen.
Erst drängte er begehrlich hinaus,
dann wollte er wieder in das Haus.

Dieses lustige Wechselspiel
wurde Herrn Sodann zuviel.
Er holte sich eine Katzenklappe
mit brauner, grosser Plastikkappe.

Vorher am Kater gut vermessen,
denn der war leider sehr verfressen
und eine Gewichtszunahme war abzusehen.
Das musste sich Herrchen eingestehen.

So klappte alsbald in dem Menschentor
eine Riesenklappe zurück und vor.
Zuerst dem Kater als ein Graus,
dann wurde Einverständnis draus.

Aber jedes gute Ding hat zwei Seiten
die einem nicht gleichsam Freude bereiten.
Gut war die Idee an sich
bei deren Gebrauch sich Verdruss einschlich.

Denn nicht nur Sodanns Kater nutzte das Tor
auch andere Tiere krochen daraus hervor.
Waschbären rauften sich vor Sodanns Bett
und frassen sich in der Küche fett.

Füchse schnürten durch das Haus.
In der Speis knusperte eine Maus.
Der alte Hase Mümmelmann
kratze derweil das Sofa an.

Der einzige, der nun nicht im Hause weilte
während fremdes Getier hindurch eilte
war Sodanns Kater Oszikar.
Der machte sich von nun an rar.

So kam es wie es kommen musste.
Auch eine gute Idee fordert Verluste.
In Sodanns Heim gibt's keine Katzenklappe mehr
und macht Kater und Mensch das Leben schwer.

Wildgetier bleibt nun auch im Garten.
Was macht dann schon ein bisschen Warten
auf Oszikars Hinein-Hinaus Wechselwillen
oder manch Andere von seinen geliebten "Grillen".

 

 

Andrea, 05.04.2010